Geschichte

Die Geschichte des Bahnhofes

Der Bahnhof Rautenkranz wurde als Teil der Eisenbahnstrecke Chemnitz-Aue-Adorf am 07.09.1875 in Betrieb genommen. Die Außerdienststellung des Bahnhofes erfolgte offiziell am 23.05.1982.

Anlässlich des ersten Weltraumfluges durch den Sohn der Gemeinde Sigmund Jähn 1978 wurde in einem Teil des Bahnhofsgebäudes Platz geschaffen für ein sogenanntes „Zentrum der patriotischen Erziehung“. Das Gebäude wurde komplett entkernt und um einen Anbau erweitert. Im Herbst 1979 wurden alle Umbauarbeiten beendet, und im Obergeschoss des Bahnhofs wurde unter anderem auch die „Ständige Ausstellung des ersten gemeinsamen Kosmosfluges der UdSSR und DDR“ eröffnet. Eine im Erdgeschoß bereits etablierte Gastwirtschaft rundete das Angebot ab und machte die Lokalität zu einem beliebten Ausflugsziel.

 

Nach der Wende wurde die Ausstellung zur Gesamtdeutschen Raumfahrtausstellung, die seit 1992 durch einen Verein geführt und gestaltet wird. Durch die ständige Erweiterung der Exponate wurde es im Bahnhof zu eng. Bereits vor der Wiedervereinigung arbeitete man an Plänen, die Ausstellung in ein neues Gebäude umzusiedeln. 2007 war es dann soweit und die Raumfahrtausstellung zog um. Auch die MiG-21, die lange Jahre vor dem alten Bahnhof stand, fand gegenüber des Neubaus einen neuen Standort.

2017 wurde der Bahnhof durch die Familie Preller erworben und bis 2019 umgebaut, teilweise gefördert im Rahmen der LEADER-Entwicklungsstrategie Westerzgebirge.

Seit 1875 besteht die Möglichkeit, von dieser Stelle aus in die Welt zu reisen. Im viktorianischen bzw. wilhelminischen Zeitalter gab es noch große unerforschte Stellen auf der Landkarte. Unzählige Abenteurer zogen aus, um die weißen Stellen zu füllen. Mit der Eisenbahn ging es los…von Rautenkranz über Graslitz nach Triest quer durch die k.u.k. Monarchie bis ans Mittelmeer, von da aus mit dem Dampfschiff nach Port Said in Ägypten und weiter nach Kairo…oder gleich weiter durch den neu eröffneten Suez-Kanal bis nach Mombasa in Kenia…Sansibar…Bombay…oder mit der Bahn zu einem Luftschiffhafen und mit dem Zeppelin eine Nordpolfahrt wagen? Alles das war mit einem Mal möglich – und alles begann mit dem Bau eines kleinen Dorfbahnhofs in Rautenkranz…Eigentlich war also der Bahnhof von Anfang an ein – wenn auch bescheidenes – wilhelminisches Reisezentrum.

Nach langem Dornröschenschlaf ist er nun wieder zu neuem Leben erwacht. Verwandelt, wie ein Schmetterling aus seiner alten Haut schlüpft, hat sich der Bahnhof nun zu einem viktorianischen Zeitreisezentrum entwickelt…zu einem ganz besonderen noch dazu: Wir reisen in die Phantasiewelt des Steampunks! Stellen Sie sich vor, moderne Technologie wäre im 19. Jahrhundert entwickelt und gebaut worden, mit den vor 150 Jahren vorhandenen Materialien und Herstellungsmethoden…und alles wird von Dampfmaschinen angetrieben: vom U-Boot bis zur Rakete, mit der wir zu fernen Planeten und anderen Sonnensystemen reisen. Mit schrulligen Installationen, von denen nicht einmal ihr Erfinder genau weiß, wie sie funktionieren, wird der ganze Weltraumbahnhof durchzogen und das Gebäude zu einem Maschinenhaus…oder ist der Bahnhof am Ende eine Maschine und fliegt selbst…?

Unser Weltraumbahnhof ist daher auch das perfekte Refugium eines Abenteurers „wie er im Buche steht“ und in verschiedenen Rollen die Welt bereist. Sein Name ist Loke Klingsor. Vom Leipziger Schriftsteller Robert Kraft um die vorletzte Jahrhundertwende erdacht, kann man als Gast nun in den Zimmern seinen abenteuerlichen Reisen nachspüren. Er selbst bleibt meistens unsichtbar, denn er ist wahrscheinlich gerade wieder im Inneren Australiens auf der Suche nach der geheimnisvollen Stadt Thule…oder ist er bereits in Südamerika und entdeckt gerade sagenhafte Kulturschätze, die bislang verschollen waren? Im ganzen Bahnhof finden sich seine Reiseutensilien, Karten, Mitbringsel und Versatzstücke seiner Abenteuer. Jedes Stück kann eine kleine Geschichte erzählen. Lassen Sie sich von Ihrer Phantasie entführen und gehen Sie selbst auf Reisen…direkt hier im Weltraumbahnhof Rautenkranz.

Es besteht die Möglichkeit, bei uns im Bahnhofsbistro zu speisen, als auch die Bahnhofspension mit ihren 6 Zimmern zu bewohnen und die nahe und ferne Welt von hier aus zu erkunden.

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